Verein Konstanzer Seminar e.V. IIW

Zur Entstehung

Prof. Dr. Karl Brunner Das "Konstanzer Seminar über Geldtheorie und Geldpolitik" erfüllt auf seinem Fachgebiet eine einzigartige Funktion. Das jährlich stattfindende Symposium dient dem Austausch der jeweils neusten Forschungsergebnisse und der Förderung einer über die Tage des Seminars hinausreichenden Zusammenarbeit qualifizierter Wissenschaftler mit erfahrenen und meist weltbekannten Gelehrten. Themen sind sowohl die Grundlagenforschung als auch Probleme der aktuellen Geld- und Währungspolitik.

Die Gründung des Seminars geht auf den weltweit angesehenen Geldtheoretiker Karl Brunner (1916-1989) zurück, der zusammen mit seinen Schülern und Freunden den Denkansatz des "Monetarismus" mit theoretischen und empirischen Analysen zu einem eindrucksvollen, gleichwohl erkenntnistheoretisch offenen System entwickelt hatte. Brunner lehrte Anfang der siebziger Jahre an der Ohio-State-University und jeweils im Sommer an der Universität Konstanz. Er hatte die Idee, vor allem jüngere Wissenschaftler aus Europa in einer konzentrierten Diskussionsveranstaltung mit international bekannten Forschern zusammenzubringen. Das erste Seminar fand im Frühsommer 1970 statt. Fortgeschrittene Theorie, ihre Überprüfung auf tatsächlichen Erklärungsgehalt und die Erörterung ihrer praktischen Bedeutung charakterisieren die Seminarprogramme. Dem entspricht es, daß Vertreter unterschiedlicher Lehrmeinungen und Forschungsansätze zur Gestaltung der Seminare beitragen. Die jeweils etwa 50 Teilnehmer des Seminars sind wissenschaftliche Nachwuchskräfte, internationale Gelehrte, Notenbankleute und wissenschaftlich ausgewiesene Praktiker.

Seit 1970 haben hunderte junger Wissenschaftler das Konstanzer Seminar besucht, von denen viele inzwischen selbst internationale Anerkennung gefunden haben. Der längerfristige intellektuelle Einfluß der Seminare auf die Konzepte der europäischen Zentralbanken ist nicht zu unterschätzen. Die Atmosphäre der Seminare ist in persönlicher Hinsicht sehr freundschaftlich. Sachlich sind indessen die Diskussionen unter allen Teilnehmern freimütig. Der äußere Rahmen der Seminare ist bescheiden und soll es auch bleiben.

Träger des Seminars ist der gemeinnützige "Verein Konstanzer Seminar e.V." mit Sitz in Bonn, der nur wenige Mitglieder hat. Die wissenschaftliche Leitung des Seminars hat Prof. Dr. Jürgen von Hagen in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann und den Mitgliedern des Trägervereins. Finanziert werden die Veranstaltungen durch im einzelnen relativ kleine Zuwendungen europäischer Zentralbanken, europäischer Behörden sowie internationaler Geschäftsbanken und anderer Finanzinstitutionen. Der Förderverein legt Wert auf viele Sponsoren, um nicht finanziell abhängig zu werden. In den Programmen der Seminare werden die jeweiligen Sponsoren genannt. Das Budget der Seminare ist nicht groß. Die Haushaltsrechnungen des Fördervereins werden von Wirtschaftsprüfer Dr. Godehard Puckler, Frankfurt/M., buchhalterisch und satzungsmäßig geprüft.